Mein Hörtipp: Nenad Vasilic: Bass & Strings
Am 14.07 erscheint das neue Album des großartigen Bassisten, entstanden im noch jungen Jahr 2023. Mit rund 20 Musiker:innen aus vielen verschiedenen Teilen der Welt hat er ein wunderbares Werk eingespielt, u.a. mit Violinen, Violas und Cellos. Aber keine Sorge, dies ist kein „klassisches“ Album, denn gleich der Opener macht deutlich, wer hier der musikbestimmende Boss ist. Ein gefälliger Schlagzeuggroove und fast schon singende, warm intonierte Bassläufe. Und so geht es eigentlich durch alle 10 Songs, die geprägt sind vom Bass, ohne jedoch, dass dieser zu dominant wird. Nein, im Gegenteil: Hier ist alles extrem stimmig und das, was Nenad Vasilic hier abliefert, ist schon ein interessanter Blick auf den aktuellen Jazz, nicht zuletzt auch geprägt durch den großen Fundus phantastischer Musiker:innen.
Bei zwei Stücken verschmelzen die sehr abwechslungsreichen Kompositionen mit Grundrhythmen des Balkans. Spannend und ungemein tiefgründig, wie der Bandleader hier seinen aktuellen Jazz mit allen Facetten durch die in jedem Song wechselnden Akteure in so melodische und, trotz der vielen Musiker:innen, doch meist sparsam instrumentalisiert wiedergibt. Besonders gefallen haben mir übrigens Armend Xhaferi an der Gitarre und Samo Hude am Klavier, die die sichere Basis des Albums sind und dennoch zugleich spannende Solos einbringen.
Nenad Vasilic, der u.a. als Produzent tätig und für das Recording verantwortlich war, liefert ein stimmungsvolles und groovig-swingendes Statement ab. Jazz im Jahr 2023. Keine Revolution, aber einfach wunderbare Musik mit einem ganz sicher gut gelaunten Bandleader!
Unbedingt empfehlenswert!
