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Mein Hörtipp: Jan Schreiner Large Ensemble: „Songs And Moods“

Jan Schreiner spielt Bass-Posaune und Tuba. Gemeinsam mit seinem „großen Ensemble“ hat der Kölner nun sein phantastisches zweites Album abgeliefert. Und es ist noch spannender als das erste. Auf „Songs and Moods“ spielt Schreiner nicht nur mit vielen Genres und Stilen, sondern lässt sein 11-köpfiges Ensemble sowohl als Kammer Ensemble, als auch als ein großes Jazz-Orchester aufspielen.

Jan Schreiner ist der Boss im Ring, dennoch gibt er allen die Möglichkeiten, Ideen in die Songs mit einzubringen. Deutlich wird dies übrigens durch eine heute eher seltene Angabe unter den einzelnen Stücken, wer die Soli darin jeweils gespielt hat. Nun, bei der Anzahl von Musiker:innen sicher nachvollziehbar.

Bereits das erst Stück, beginnend mit einem ruhigen wunderbar intonierten Solo ist von einer enormen subtilen Schönheit geprägt. Die Melodien sind es, die Jan Schreiner wichtig sind. Wie er diese in den Songs umsetzt, diese sich entwickeln lässt, ist sehr spannend. Interessant, wie er es in den 7 Stücken schafft, die Zuhörer:innen immer wieder auf neue Wege zu führen. Wenn man meint, eine feste Struktur erkannt zu haben, wechseln die Musiker:innen das Tempo, Rhythmusstrukturen oder schöpfen einfach nur aus dem großen Fundus der mitspielenden Instrumente, um so die musikalisch verschlungenen Pfade zu beschreiten. Allein die rund 7 Minuten des ersten Songs hätten für mich für eine uneingeschränkte Hör-Empfehlung ausgereicht. Gefällt Ihnen dieser Song, kaufen Sie das Album, denn es wird…sogar noch besser!

Hören Sie sich z.B. das Ende von Stück 1 und die ersten 2 Minuten des 2. Songs an und Sie wissen, was ich meine. Jazz im Ensemble, mit Soloparts und großartigen Big-Band Teilen. Das macht einfach riesengroßen Spass und ist dennoch auf spielerisch ungemein hohem Niveau angesiedelt. Wenn ich etwas besonders hervorheben müsste, ohne damit jedoch etwas Anderes auch nur im Entferntesten herabsetzen zu wollen, sind es die Trompeten von Heidi Bayer und Felix Meyer und das French Horn von Linus Bernoulli, die so wunderbare eigenständige Akzente setzen. Aber wie gesagt, das Album ist eine Gesamt-Meisterleistung dieses großen Ensembles, dass so großartig zwischen klassischen komplexeren Arrangements und typische offene Improvisationen wechseln kann.

Unbedingt anhören!

Hier wieder ein paar links zum Weiterschauen und -hören:

https://janschreiner.de/

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