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Mein Hörtipp: Peter Groesdonk: Two

Ich hatte das am 25.02.2022 erschienene Album schon in einem meiner Testvideo kurz besprochen, da es mich so fasziniert hat, dass ich es sofort nach der Übersendung des Rezensionsexemplars als Test-CD eingesetzt habe. Das klanglich hervorragende zweite Album des Duisburger Gitarristen ist aber insbesondere musikalisch eine echte Entdeckung.

Groesdonk spielt ausschließlich akustische Gitarre. Das war es aber schon mit einer „Reduzierung“, denn er spielt nicht nur mit Nylon und Stahlsaiten, sondern setzt die Instrumente zudem als Perkussionsinstrument ein. In vielen Songs meint man akustisch mehr Musiker zu hören, als es in der Realität sind. Dass ein Song den Titel: „Duo for One“ trägt, ist wohl bezeichnend.

Diese Platte ist eine reine Soloscheibe und dennoch im klanglichen Ergebnis ein instrumental großes Album. Groesdonk sagt, dass sein zweites Werk eine sehr persönliche Angelegenheit ist. In den Stücken verarbeitet er verschieden Phasen seines noch sehr jungen Lebens und verschiedenste Einflüsse. Die Auswahl der Songs belegt dies sofort, denn 9 der 11 Stücke sind von ihm selbst geschrieben. Eines stammt von Peter Karkowski, das zweite, das wohl jedem bekannte „Celebration“ stammt von Kool & the Gang. Vielleicht vom Künstler bewusst als eine Art „Werbung“ mit aufs Album genommen, ist für mich allein dieser Song der schwächste auf der ganzen CD. Ja, es ist toll, wie Groesdonk es schafft den eigentlich mit seinem großen Instrumentenseinsatz und Gesang berühmt gewordenen Hit in seiner ganzen Fülle allein mit seiner Gitarre wiederzugeben. Aber ich kann mit dem Song einfach nichts anfangen. Es gibt sehr viele ungemein gute Pop-oder Rock-Stücke, die selbst auf dem Kamm geblasen ihre Einzigartigkeit zeigen und ihren künstlerischen Wert behalten. Dazu zähle ich „Celebration“ aber leider nicht. Aber, wie gesagt, das ist nur meine Meinung. Und Peter Groesdonk hat ein solches „Zugpferd“ gar nicht nötig.

Die anderen 10 Songs zeigen jedoch mehr als klar auf, dass hier ein junger Gitarrist auf dem besten Weg ist ein großer zu werden. Technisch ist er bereits auf sehr hohen Niveau unterwegs, keine Frage. Dass sind aber viele. Seine Meldoien sind von einer inneren Schönheit, von wunderbaren Ideen und zarten Klangfarben geprägt, die zudem die akustische Gitarre in ihrer enormen klanglichen Bandbreite aufzeigt. Schnelle virtuose Läufe ohne plumpe technische Prahlerei. Dynamische Abstufungen, ohne auf vordergründige Effekte abzuzielen. Schließlcih ein sehr hohes Maß an einer organischen Harmonie, die zeigt, dass hier ein Musiker komponiert und spielt, der auf einen umfangreichen Erfahrungs- und Wissensstand zurückgreifen kann. Was umso erstaunlicher ist, wenn man weiß, dass Peter Groesdonk erst 26 Jahre alt ist.   

Was ihn aber am meisten auszeichnet, ist sein schon heute klar erkennbarer eigener Stil und eine nur als außergewöhnlich zu bewertende Fähigkeit, Songs in einer sehr vielschichtigen Art auf der Gitarre mit all ihren Möglichkeiten zu spielen. Wenn man den Mut dazu nimmt, sich auf akustischen Gitarren zu spezialisieren (nicht zu reduzieren!), verdient das meiner Meinung nach eine weitere positive und lobende Erwähnung.

Es bleibt zu hoffen, und dem tollen Musiker und Komponisten Peter Groesdonk zu wünschen, dass dieses Album die Resonanz erhält, die es verdient!

Unbedingt anhören!

Hier ein paar links und Anspieltipps zu Peter Groedonk:

https://www.kulturbeutel-duisburg.de/kuenstler/peter-groesdonk

https://www.youtube.com/results?search_query=peter+groesdonk+-+two

https://www.youtube.com/results?search_query=peter+groesdonk+-+two

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